Uran in Düngemitteln und dessen Verbleib in der Umwelt - Teil 1: Boden

 

Imre Vágó1 – Marianna Sipos1 – László Tolner2 – Ewald Schnug3

 

1Universität Debrecen, Lehrstuhl für Agrikulturchemie und Bodenkunde, Debrecen, Ungarn

2Universität Szent István, Lehrstuhl für Bodenkunde und Agrikulturchemie, Gödöllő, Ungarn

3Julius Kühn Institut, Institut für Pflanzenbau und Bodenkunde, Braunschweig, BRD

 

Uran (U) ist ein natürlich vorkommendes Schwermetall, das biologische Systeme sowohl durch Radioaktivität, als auch durch chemische Toxizität schädigen kann. In Düngemitteln kommt U in unterschiedlichen Konzentrationen vor: vor allem Phosphatdüngemittel sedimentären Ursprungs beinhalten höhere Konzentrationen (bis zum 200 mg kg-1 U), wobei eruptiven mit wesentlich kleinere Urangehalt belastet sind. Wir haben unsere Forschungspläne anhand deutscher Erfahrungen zusammengestellt. In der Literatur wurde über einer deutschlandweiten Übersichtskarte berichtet, wobei U-Konzentration in den Oberböden signifikant höhere Gehalte aufweisen, gemessen zu Unterböden. Bemerkenswert ist der Unterschied zwischen Böden unter Acker und Forst, der 0,15 mg kg-1 U beträgt. Im Vergleich zu anderen agrarrelevanten Schwermetallen wie z.B. Zn und Cd sind die in landwirtschaftlich genutzten Böden vorkommenden Verbindungen von U unter oxidierenden Bedingungen und insbesondere bei Anwesenheit von Karbonat-Ionen mobil. In Ackerböden wurden vier Mal höhere mobilen extrahierbaren Uranmengen als in Forstböden gefunden. Auf Phosphatdüngung zurückzuführende Uranakkumulation wurde in Ackerböden auch in anderen Ländern bestätigt.

In Ungarn wurden bisher keine konsequenten Untersuchungen von Urangehalt der Böden durchgeführt. Wir sind in der Phase diese Untersuchungen anzufangen, wobei es erwartet wird, dass Ungarn in einer günstigeren Lage ist, weil in den letzteren Jahrzehnten fast ausgeschlossen Phosphatdüngemittel aus eruptiver Rohphosphate mit niedrigem Schadstoffgehalt hergestellt und eingesetzt wurden. Trotzdem halten wir es für wichtig, die Situation in unserem Land zu klären und folgen, dadurch die drohende Gefahr an Uranbelastung zu vermeiden.