Messung der Kinetik der P-Nachlieferung des Bodens mit Hilfe von Anionenaustauscher
G. FÜLEKY, L. TOLNER und J. DÖMSÖDI
Forschungsinstitut für Bodenkunde und Agrikulturchemie der Ungarischen Akademie der Wissenschaften, und Budapester Chemiewerke, Budapest
Zusammenfassung
Bei vier ungarischen Böden wurde mit Hilfe eines Anionenaustauschers Messungen und Berechnungen durchgeführt. Als Resultat ergab sich, dass der Phosphor im Laufe von drei simultanen Reaktionen erster Ordnung nach folgender Gleichung in die Bodenlösung gelangt:
Pt = C1 * (1 – e-k1.t) + C2 * (1 – e-k2.t) + C3 * (1 – e-k3.t)
Durch die Wirkung der P-Düngung erhöht sich die mit den einzelnen Reaktionen maximal in die Lösung gelangende P-Menge, auch nimmt die Zeitdauer der Reaktion mittlerer Geschwindigkeit zu. Die maximale Zeitdauer dieser Reaktion beträgt — in Übereinstimmung mit den Literaturangaben — 16 Stunden.
Tab. 1. Kennwerte der Versuchsböden. (1) Ursprungsort und Typ dos Bodens: a) Wiesentschernozem, (Karcag), b) brauner Waldboden (Nagykanizsa), c) Tschernozem mit Kalkhüllen (Nagyhörcsök), d) Flugsand (Kecskemét). (2) Physikalische Bodenart: e) toniger Lehm; f) sandiger Lehm; g) Lehm; h) Sand. (3) Humusgehalt, %. P0 = mit P nicht gedüngter Boden. P = mit P gedüngter Boden.
Tab. 2. Parameter der angepassten Regressionsgleichungen. (1) Ursprungsort des Bodens und Düngungsvariante: a) —d) s. unter Tab. 1. (2) I. oder schnelle Reaktion. (3) II. oder Reaktion mittlerer Geschwindigkeit. (4) III. oder langsame Reaktion.
Tab. 3. Verteilung (in %) der durch die einzelnen Reaktionen gelieferten P-Menge. (1) Ursprungsort des Bodens und Düngungsvariante: a)—d) s. unter Tab. 1. (2) Reaktion. (3) Zeitdauer, Minuten.
Abb. 1. Kinetik der P-Nachlieferung des Bodens aus Karcag. Schnelle Reaktion (I), mittlere Reaktion (II), langsame Reaktion (III). A) Ungedüngter Boden, B) mit P gedüngter Boden: Abscisse: Minuten; Ordinate: μg P/g Boden.